Salat ist viel mehr als die drei Sorten aus dem Supermarkt. Kartoffeln müssen nicht gelb sein, und Rote Bete nicht rot. Jede Sorte schmeckt anders und es gibt viel zu entdecken.
Die Gartenautorin Ina Sperl beschreibt in ihren ausführlichen Kapiteln fünfzehn alte Gemüsesorten und deren Zubereitung.
Und sie schreibt von den Gärtnern und Gärtnerinnen, denen diese besonderen Gemüsesorten am Herzen liegen. Ohne deren Engagement wären viele dieser alten Gemüsesorten längst verschwunden. Das wäre ein großer Verlust, denn die alten Gemüsesorten haben sich mitunter über Jahrhunderte an regionale Verhältnisse angepasst und sind dadurch besonders widerstandsfähig und ernährungsphysiologisch wertvoll.
Das Buch will inspirieren, Appetit und Lust aufs besondere Gärtnern und Kochen machen. Mehr dazu im folgenden Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Erinnerungswürdige Gartenkultur
Die meisten der alten Gemüsesorten sind heute fast in Vergessenheit geraten. In 15 Reportagen bringt Gartenautorin Ina Sperl dem Leser das ausgefallene Gemüse und die besonderen Gemüsegärtner kennen, die mit viel Leidenschaft diese Schätze der Gartenkultur bewahren. Ohne ihr Engagement wären viele der oft regionale Sorten längst verschwunden. Ziel des Gartenbuches ist es auch, für den Erhalt der alten, robusten und vor allem samenfesten Gemüse-Sorten zu sensibilisieren und für deren Rückkehr in unsere Gärten und Küchen zu werben.
Alte Gemüsesorten sind samenfest
Samenfest heißt: Von diesen Gemüsepflanzen können Samen gewonnen werden, aus denen neue Gemüsepflanzen wachsen mit den gleichen Eigenschaften wie ihre Elternpflanze. Das ist bei modernen Hybriden – gekennzeichnet auf der Samenpackung als F1 – nicht der Fall. Und diese alten Gemüsesorten sind auch nicht zimperlich: Sie brauchen keinen Kunstdünger, kein Treibhaus und können sich notfalls auch ohne menschliches Zutun am Leben erhalten.
Vom Garten in die Küche
In praktischen Pflanzen- und Anbau-Steckbriefen vermittelt das Buch alles, was man für den Anbau im eigenen Garten oder auf dem Balkon wissen muss.
Am Ende des Buches mit dem verheißungsvollen Titel und der ausgefallenen Aufmachung finden sich im Serviceteil hilfreiche Adressen.
Praktische Gartentipps gibt es zum Beispiel zu:
- Rattenschwanzradies
- Rote Hirschzunge
- oder Schluddererzen
Passende Rezepte runden jedes Kapitel ab. Pastinake, Zuckererbsen und Grünkohl sind in meinem Garten schon heimisch geworden. Da interessieren mich vor allem die zugehörigen Rezepte der Autorin. Für das nächste Jahr werde ich mir auf jeden Fall das mir unbekannte Küttinger Rübli vornehmen und Anbau, Pflege und Verwertung testen.
Das Buch überzeugt durch die zahlreichen, gut ausgewählten und edel präsentierten Porträts von Mensch, Gemüse und Landschaft.
Die Vielfalt kehrt zurück.
Ina Sperl, Verlag Ulmer 2013.
176 Seiten, 200 Farbfotos,
ISBN 978-3-8001-7898-8. € 24,90
Links zum Buch
- Buch: Die Vielfalt kehrt zurück (bei Amazon, Anzeige)
Alte Gemüsesorten nutzen und bewahren - Grünkohl im Garten
- Pastinaken im Garten
- Stielmus oder Rübstiel – im Garten anbauen und kochen